Der Einsatz von Biomasse weist in einem klimaneutralen Energiesystem besonders in der Industrie die höchste systemische Effizienz auf. Derzeit wird Biomasse überwiegend für Heizung, Stromerzeugung und Verkehr genutzt, doch aufgrund begrenzter nachhaltiger Potenziale sollte ihr Einsatz gezielt dorthin verlagert werden, wo sie den größten Nutzen bringt. Besonders schwer elektrifizierbare Industrieanwendungen bieten sich an, da hier auch das Prinzip der Kaskadennutzung umsetzbar ist. Biomasse kann zudem als speicherbarer Energieträger helfen, Lastspitzen im Strom- und Wärmesektor systemdienlich zu decken. In der Industrie ist Biomasse ein zentraler Baustein zur Deckung des künftigen Kohlenstoffbedarfs, etwa in der Chemie-, Stahl- und Aluminiumbranche. Grüner Strom und Wasserstoff allein reichen nicht für eine vollständige Defossilisierung aus.
Bei bestimmten industriellen Prozessen kann Biomasse CO2 langfristig speichern, etwa durch Kombination mit Abscheideanlagen in der Zement- oder Kalkherstellung. Technologien wie BECCS ermöglichen es, biogenes CO2 dauerhaft zu speichern oder in Stoffkreisläufen zu nutzen. Eine gezielte politische Steuerung ist notwendig, um Biomasse effizienter und sektorübergreifend einzusetzen. Dafür braucht es eine Roadmap, die Anreize bündelt und Biomasse dorthin lenkt, wo sie fossile Ressourcen am effektivsten ersetzt und die Industrie stärkt.
Quelle: www.dena.de